Onkologie
Onkologische Rehabilitation – bestmögliche Lebensqualität erreichen
In kaum einem anderen Fach konnten in den letzten Jahren solche medizinischen Fortschritte erreicht werden wie in der Onkologie, wovon die jährlich ca. 30’000 in der Schweiz krebsbetroffenen Menschen immer mehr profitieren. Krebserkrankungen werden häufiger heilbar und selbst in Fällen, wo dies nicht der Fall ist, gelingt es, das Überleben zu verlängern. Krebs wird dann zu einer chronischen Erkrankung.
In der onkologischen Rehabilitation werden Patientinnen und Patienten mit Krebs- oder therapieassoziierten körperlichen, psychischen, seelischen und sozialen Beeinträchtigungen behandelt, die trotz aller Fortschritte in der Akuttherapie häufig sind und eine unmittelbare Rückkehr nach Hause bzw. in das ge- wohnte Leben verunmöglichen.
Die Klinik Adelheid ist eine von nur sieben SWISS REHA-zertifizierten Kliniken in der Schweiz
Die als eine von nur sieben in der internistisch-onkologischen Rehabilitation SWISS REHA-zertifizierte Klinik Adelheid strebt, auch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass Patientinnen und Patienten sehr früh in die Rehabilitation übertreten, höchste Qualitätsansprüche an. Dr. Josef Perseus, Co-Chefarzt der Klinik, arbeitet hierfür auch seit Langem im Vorstand des Vereins oncoreha mit.
Hand in Hand: Interdisziplinäre Kompetenz
Die individuellen Bedürfnisse, Ängste und Sorgen der Betroffenen und deren Angehörigen stehen konsequent im Vordergrund und werden im Aufnahmegespräch gezielt aufgenommen für eine möglichst individuelle Therapieplanung.
Medizinisch besteht eine breite Kompetenz durch die Fachärzte für Allgemeine Innere Medizin, physikalische Medizin und Rehabilitation, Rheumatologie, Neurologie, Kardiologie und Schmerzmedizin und eine langjährige, enge Kooperation mit den grossen Kliniken der Zentralschweiz. Die meisten Abklärungen können intern durchgeführt werden: Labor, Röntgen, Ultraschall, Echokardiographie, Lungenfunktionsprüfung.
Durch die Nähe zu den Akutspitälern steht bei Bedarf die nötige weiterführende Diagnostik wie zum Beispiel CT und MRI zur Verfügung. Für die Weiterbildung der Mitarbeitenden erfolgen regelmässige interne Fachvorträge zu den Themen der onkologischen Rehabilitation. Unsere Ärztinnen und Ärzte haben zudem Zugang zu Fachvorträgen der Onkologen des Kantonsspitals Luzern.
Die Betroffenen haben vielfältige Ernährungsprobleme von Inappetenz, Übelkeit, Schluckstörungen, unzureichender Nahrungsaufnahme mit oft deutlichem Gewichtsverlust bis zur Notwendigkeit einer Sondenkost oder sogar parenteralen Ernährung, die durch unsere Ernährungsberatung in Zusammenarbeit mit der Diätküche, ggf. ergänzt durch ein logopädisches Schlucktraining, gezielt behandelt werden können. In der Klinik werden sämtliche dafür notwendigen Kost- und Ernährungsformen angeboten.
Pflegemitarbeitende mit Zusatzausbildung
Einen wesentlichen Beitrag liefern unsere Pflegemitarbeitenden mit Zusatzausbildung Onkologie. Die Klinik hat zudem eine langjährige Expertise im Bereich der Wund- und Stomaversorgung. Dies wird nun durch eine im letzten Jahr begonnene onkologische Pflegesprechstunde ergänzt, in der die onkologiespezifischen pflegerischen Aspekte und Bedürfnisse erfasst und pflegerischkomplementäre Massnahmen angeboten werden, zudem Informationen zu weiteren Angeboten, beispielsweise der Krebsliga.
Krebsdiagnosen unterscheiden sich in der psychologischen Dimension von anderen schweren Erkrankungen, da sie oft mit ausgeprägten Ängsten, Unsicherheiten und existenzieller Bedrohung verbunden sind, und dies nicht nur für die Patientinnen und Patienten, sondern besonders auch für die Angehörigen. Diese werden bedarfsweise in den Behandlungsprozess mit einbezogen.
Fatigue
Patienten klagen sehr häufig über eine lähmende Erschöpfung in Form einer Krebsassoziierten Fatigue, die enorm belastend ist. Im individuell angepassten Programm zum Konditionsaufbau arbeiten verschiedene Disziplinen zusammen: Physio- und Sporttherapeuten, Ergotherapeuten und psychoonkologisch erfahrene Psychologinnen. Das interdisziplinäre Therapieangebot wird ferner durch Komplementärmedizin ergänzt. Ziel ist eine Beschwerdereduktion und die Wiedererlangung einer ausreichenden Belastbarkeit.
Um das Angebotsspektrum auszubauen, bietet die Klinik Adelheid ab 2022 auch ein ambulantes onkologisches Rehabilitationsprogramm an, das für nicht stationär behandlungspflichtige Betroffene gedacht ist und eine Lücke im regionalen Versorgungsnetz schliessen soll.